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Montepulciano: Visita ad una città del vino

Leider hat es vor zwei Tagen nicht mit meiner Weinprobe und Führung durch einen Weinkeller geklappt. Dennoch habe ich mich heute aufgemacht und bin heute nach Montepulciano gefahren – da, wo der bekannte Vino Nobile herkommt.

Wenn ich ehrlich bin, wusste ich beim Aufstehen heute morgen noch nicht, was ich mit dem Tag anstellen sollte. Zum ersten Mal nach knapp zwei Wochen Reise habe ich Langeweile gespürt. Ich möchte fast sagen: endlich! In meinem normalen Leben haste ich oft genug von Termin zu Termin und selbst die Wochenenden sind voller To Dos, so dass ich sehr selten so etwas wie Stillstand habe. Momentan, hier in bella Italia, habe ich keine Verpflichtungen, keine zu erfüllenden Aufgaben, ich muss nirgendwo sein und ich muss auch auf niemand Rücksicht nehmen. Ein ungewohntes Gefühl, dass sich aber irgendwie auch sehr gut anfühlt.

Bezauberndes Städtchen am Berg

Dennoch habe ich mich heute morgen aufgemacht für einen kleinen Ausflug. Montepulciano kam mir eher spontan beim Blick auf Google Maps in den Sinn, denn der berühmte Weinort ist keine 30 km von meiner Unterkunft bei Pienza entfernt. Also bin ich nach dem Frühstück aufgebrochen.

Die Fahrt führte mich einige Kilometer über eine Schotterpiste, bei der ich erst dachte, dass mein Navi spinnt. Aber nein, es war wohl tatsächlich der kürzeste Weg nach Montepulciano. Und überraschend schön, denn hier und da gab es wieder atemberaubende Blicke auf toscanische Landschaften.

Unterwegs auf der Schotterpiste nach Montepulciano

An Montepulciano hatte ich ehrlicherweise keine großen Erwartungen. Mir war klar, dass es hier viele Weinhändler und Möglichkeiten zur Weinprobe geben würde und ich wusste, dass es eine Art Festung gibt, in deren Mitte es einen schönen Platz, die Piazza Grande, samt Dom und Palazzo Comunale und einem Löwenbrunnen gibt.

Tatsächlich ist der an einem Berg gelegene Ort jedoch sehr hübsch. Innerhalb der Stadtmauern ist es verkehrsberuhigt, so dass es kaum Autos gibt. Entlang der Hauptstraße gibt es Restaurants und Geschäfte aller Art, von denen die meisten natürlich Wein verkaufen. Die Hauptstraße mit ihrem Kopfsteinpflaster geht stetig bergauf und es lohnt sich sehr, immer mal wieder in die davon abzweigenden kleinen Gassen zu schauen, denn die sind teilweise malerisch und geben hin und wieder auch einen Blick auf die Landschaft frei. Montepulcino besticht durch seine mittelalterlichen Bauten und engen Straßen. Und die Piazza Grande ist – natürlich – ein Hingucker!

Der Langeweile nachgeben

Nach meinem Ausflug nach Montepulcino bin ich nach einem kurzen Abstecher zu einem Supermarkt zurück zu meinem Agriturismo gefahren, habe mir ein neues Buch auf meinen Kindle geladen und habe mich damit dann faul aufs Bett geschmissen und gelesen… und bin sogar ein paar Mal kurz eingenickt. Ich glaube, so geht Entspannung, oder? Zumindest verraten mir meine Gesichtszüge im Spiegel, dass ich derzeit sehr entspannt bin…

Domani andiamo avanti verso la regione di Grossetto

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