Ich weiß, ich weiß: ich wiederhole mich. Aber es hilft nichts, denn die Landschaft in der Toscana ist einfach zum Niederknien schön. Punto e basta! Ich weiß nicht, wie oft ich in den vergangenen Tagen am Straßenrand gestanden habe und wieder einmal auf eine Landschaft vor mir gestarrt habe, die wie aus einem Toscana-Kalender aussah – nur ganz in echt und gänzlich ohne Bildbearbeitung.
Creti Senesi
Das eher graue und gewittrige Wetter von gestern Nachmittag hat sich heute in einen eher windigen aber zum Glück meist sonnigen Tag verwandelt. Außnahmsweise ist es auch mal nicht so schwül wie in den letzten Tagen sondern durch den Wind ist es sehr, sehr angenehm draußen.
Eigentlich wollte ich auf eine Weinprobe nach Montalcino fahren. Leider aber gestaltete sich die Organisation eines Taxis zur Weinprobe als sehr schwierig und zudem extrem kostspielig. Alles durchaus überraschend, wenn man bedenkt, dass der berühmte Weinort Montalcino gerade mal knapp 25 km entfernt ist. Alkohol und Auto fahren vertragen sich allerdings auch nicht und eine Führung durch einen Weinkeller samt Weinprobe ist witzlos, wenn man noch fahren muss und deshalb auch nicht probieren kann. Mein spontan beschlossenes Alternativ-Programm für heute war daher eine weitere Fotosafari – dieses Mal ohne Martina, meinen Guide von gestern – aber dafür mit Hilfe von Google Maps.
Ich habe mich auf gemacht zu den Creti Senesi, die Gegend der Toscana mit den berühmten Zypressen-Alleen, die man in allen Publikationen über die Toscana findet… und natürlich auch auf Instagram. Selbstverständlich ist das Headerbild dieses Betrags auch auf Instagram gelandet… 😉
Und in der Tat, sind die Creti Senesi unglaublich schön. Die Zypressen auf den sanften Hügeln sind allerdings „nur“ das Sahnehäubchen. Denn auch ohne diese Bäume gibt es hier viele Blicke in Täler und auf Hügel, die sehr schön anzusehen sind.




Die Creti Sinesi – ein Instagram echter Hot Spot, zu dem ich mich auch mit einem Bus hätte bringen lassen können…
Toscana wie für Instagram gemacht
Durchaus irritierend ist es, dass Busreisen angeboten werden, um Touristen zu den „instagramable“ Orten der Toscana im Hinterland von Siena zu kutschieren. Immer wieder habe ich heute am Straßenrand Reisebusse gesehen, in deren Nähe sich Menschen in Mohn- und Getreidefelder, die wohlgemerkt Privatbesitz sind, werfen, stellen oder hocken und sich dabei fotografieren lassen.
Meist sind es die Damen, die für die Fotos posieren, während die Herren die Fotos schießen. In der Regel mit dem Handy. Es gibt aber auch „Profis“, die mit ihren Spiegelreflex-Kameras und diese gern mit großen Objektiven bestückt, manchmal sogar auf dem Boden umher robben, um Fotos zu schießen.
Befremdlich ist es schon, dass diese Busreisen und die Fotos, die dabei entstehen, offenbar nur dazu dienen, „Fame“ auf Instagram zu erreichen… Anders kann ich mir nicht erklären, warum viele der Damen dieser „Reisegruppen“ auffallend oft farbenfrohe Kleider tragen und einen Strohhut dabei haben. Das und die Posen für die Fotos lassen darauf schließen, dass es hier darum geht, Fotos wie von bekannten Influencern für Instagram zu schießen. Noch befremdlicher ist es, dass aller Anstand über Bord geworfen wird für ein Bild, dass alle anderen 30 Leute um einen herum auch gerade auch schießen. Diese Leute gehen einfach auf bestellte Felder, treten Pflanzen um und verschaffen sich über Trampelfade Zugang zu eigentlich abgesperrten privaten Straßen.
Penso che domani ho bisogno di un giorno senza social media