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Degustatione del Vino Brunello

Nach knapp drei Wochen Toscana habe ich heute ein ganz wichtiges To Do auf meiner Liste abgehakt: endlich war ich auf einem Weingut, habe eine kleine Führung gemacht und auch Wein verkostet. Check!

Aber: die Führung auf dem Weingut Paradiso di Cacuci unterhalb des Städtchens Montalcino war schon auch ein bissi eine Enttäuschung. Sie dauerte nur knapp 20 Minuten, die Verkostung noch einmal weitere ca. 20 Minuten und mein Guide hat nicht so wirklich viel Lust, mir viel zu erklären. Vielleicht auch, weil er mit größeren Gruppen natürlich mehr Umsatz macht als mit nur einer Person… Ich habe dennoch viele Fragen gestellt, weil mich das Weinherstellen einfach interessiert. Der Spaß hat mich 25 EUR gekostet plus die Kosten für eine Flasche Brunello für meine Reisebegleitung auf dem zweiten Teil meiner Reise, die am Sonntag in Florenz zu mir stoßen wird und diese Woche Geburtstag hatte. Samt einer ein bisschen halsbrecherischen Autofahrt über schlecht befestigste Straßen bergab zum Weingut, auf der ich diversen Radfahrern, die die Toscana ja eh zu lieben scheinen (unabhängig wie steil oder befestigt die Straßen sind), ausweichen musste… und natürlich auch anderen Deutschen mit weitaus dickeren Autos als dem meinen. (Den Mercedes‘ und BMWs gehört nunmal die Straße, da kann man schon erwarten, dass ich mit meinem kleinen Fiat ausweiche und nicht umgekehrt. Das stimmt übrigens ganz besonders bei großem Autos mit Münchner Kennzeichen…)

Wein, überall Wein!

Dafür war der Wein bei der Weinprobe sehr, sehr fein. Ich habe einen Rosé getestet, der mich nicht so ganz überzeugt hat. Und ich habe drei Rotweine, den Rosso di Montepulciano, einen Brunello und einen Verschnitt aus Merlot- und Sangiovese-Trauben namens Pavla, die alle drei sehr lecker waren, probiert. Und tatsächlich, der berühmte Brunello, der ausschließlich aus Sangiovese-Trauben gemacht wird, ist extremst lecker! Und wahrscheinlich ist es auch der teuerste Wein, den ich bisher in meinem Leben probiert habe. Ein großer Genuss!

Gute Tropfen, diese Weine aus der Toscana…

Das Geheimnis des Brunello

Ich weiß nun auch, warum der berühmte Brunello so teuer ist, denn die Winzer in Montepulciano müssen eine Lizenz haben und diverse Auflagen erfüllen, um ihren Wein unter diesem Namen vermarkten zu können. Die Lizenz wird in der Regel vererbt, entsprechend ist die Anzahl der Winzer, die Brunello herstellen übersichtlich. Außerdem dürfen die Winzer nur jeweils eine festgelegte Menge an Brunello pro Jahr produzieren, um die Marke zu schützen. On top reift der Wein ingesamt 4 Jahre bevor er überhaupt erst verkauft wird: erst in Fässern und später in Flaschen. Abgesehen davon, dass die Weinlese und die Kontrolle der geernteten Reben genauso wie das Fermentieren reine Handarbeit ist.

Non so ancora cora che cosa faccio domani. Vediamo…

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