Endlich wieder in Italien
Die erste Etappe meiner Reise ist geschafft: gestern bin nach knapp 5 Stunden Fahrt am Gardasee in meinem Lieblingsort Gargnano angekommen.
Seit vielen, vielen Jahren habe ich liebe Freunde hier, die ich viel zu selten sehe. Und da ich ja eh am Gardasee vorbei „muss“, wenn ich in die Toscana reisen möchte, war klar, dass ich bei meinen Freunden einen Zwischenstopp machen würde.
Ich bin so gerne hier und automatisch fällt der Alltagsstress aus Deutschland spätestens von mir ab, wenn ich von der Autobahn in Rovereto Sud abfahre, Richtung Riva die Statale nehme und am Kreisverkehr in Nago der erste Blick auf den Gardasee endlich frei wird.
Tipp: Unbedingt, die untere (zweite) Ausfahrt aus dem Kreisverkehr in Nago nehmen und nicht der Beschilderung nach Riva und Limone folgen. Denn dann wird man weiträumig um Tobole herum nach Riva del Garda geführt und verpasst einen tollen ersten Blick auf den Gardasee. Wenn man stattdessen die „untere“ Ausfahrt im Kreisverkehr nimmt, kommt man nach ein, zwei Kurven rechts auf einen Parkplatz, vom dem aus man einen wunderschönen Blick von Norden über den See hat (siehe Titelbild dieses Beitrags).
Gargnano – sehr entspannt urlauben
Wie immer, wenn ich nach Gargnano komme, fühlt es sich wie zu Hause an. Der Ort ist klein und hat sich in all den Jahren (es sind über 25 Jahre), die ich nun schon regelmäßig herkomme, wenig verändert. Ich mag den kleinen Hafen, die netten Lokale auf der Uferpromenade, den Haushaltswarenladen, und etwas weiter die Hauptstraße hoch den Schuhladen, der mich fast immer zu einem (nie notwendigen) Kauf verführt und die Tatsache, dass Gargnano keine Tourismus-Hochburg mit hässlichen Bettenburgen und ohne aufregendes Night Life ist.
Denn im Gegensatz zu vielen Orten vor allem auf der Ostseite des Gardasees gibt es in meinem geliebten Gargano deutlich weniger Trubel. Es gibt keine Clubs, dafür aber ein paar eher bodenständige Lokale – Bars, Eisdielen und Restaurants. Eins der Restaurants ist „La Tortuga“ und sogar mit Michelin-Sternen dekoriert ist.
Normalerweise plätschern meine Aufenthalte in Gargnano – wie wahrscheinlich auch der meisten anderen Touristen – so dahin. Tagsüber chillen im Schatten am Strand unter großen Olivenbäumen, dabei ein Buch lesen oder ein Nickerchen machen und ab und zu ins kühle Nass des Sees springen. Abends dann etwas essen gehen – in einem der kleinen Lokale in Gargnano, in den Nachbarörtchen Villa oder Bogliaco oder in den vielen Restaurants in Orten der Umgebung. Samstags geht es Vormittags zum Markt nach Salò und danach ins Stadtzentrum der Kleinstadt, um in den kleinen Läden die Kreditkarte weiter strapazieren kann. In den Bergen oberhalb Gargnanos gibt es neben der tollen Aussicht auf den See einige schöne Wanderstrecken. Und auch die größeren Orte in der Nachbarschaft wie z.B. Limone oder Gardone haben einiges zu bieten. Und wusstet Ihr, dass die Westseite vom Gardasee die nördlichste Region ist, in der Zitronen (draußen!) angebaut werden? Die Limonaie an der Bushaltestelle in Gargano kann man übrigens besichtigen – inklusive tollem Blick auf den See!
Nur noch ein paar Stunden… Toscana, ich komme!
Da Gargnano dieses Mal „nur“ ein Zwischenstopp ist und ich eh schon ungezählte Male hier war, habe ich gestern gar nichts von dem unternommen, was man hier so typischer Weise im Urlaub macht. Ich hatte einfach einen wundervollen Abend mit Freunden und habe eine ruhige Nacht in meinem zweiten Zuhause verbracht, dem kleinen Hotel Albergo Tiziana Garni meiner Freunde, bevor es nach dem Frühstück, das ich gerade im Garten im Schatten eines alten Olivenbaumes zu mir nehme, endlich in die Toscana geht. Aber bevor ich mich ins Auto setzen werde, brauche ich noch mindestens einen weiteren leckeren Cappuccino, den nur mein lieber Freund Stefano so lecker zaubern kann, und ein längeres Schwätzchen mit seiner Mamma Tiziana, meiner italienischen „Adoptiv-„Mama. Schließlich haben wir uns fast ein Jahr nicht gesehen. Und ich freue mich auch schon sehr darauf, wenn ich am Ende meines Italien-Abenteuers auf dem Weg zurück nach Germania wieder einen Zwischenstopp in Paradise City, wie ein einheimischer Freund Gargnano gern nennt, machen werde. Dann werde ich sicher auch mehr als nur einen Cappuccino brauchen, um von meinem Toscana-Abenteuer zu berichten…
A domani… dalla Toscana!







Die Fotos dieser Galerie sind ehrlicherweise nicht gestern entstanden… Es sind Bilder, die ich bei einigen meiner letzten Besuche in Gargnano und der Umgebung geschossen habe.